Mein Hobby-Funker Werdegang
Nachdem ich meine Lehre 1983 abgeschlossen hatte, und danach in eine eigene Wohnung gezogen war, und es mir da dann als Bünzli-Schweizer (Arbeiten gehen, Haushalt in Schuss halten und Steuern zahlen , wie das von einem anständigen Schweizer erwartet wird) nach ca. 2 Jahren doch ziemlich langweilig wurde, musste ich dagegen etwas unternehmen ! Den ich wollte nicht wie meine Eltern im Alter den Satz ‘hätte ich doch damals…’ gegenüber meinen Kollegen, Familienangehörigen und Freunden aussprechen. Auch wenn es mich nicht in die grosse weite Welt hinaus zieht, möchte ich doch in meinem Leben etwas erleben ! Was macht man da ?
Ich kam auf die Idee mir ein CB-Funkgerät zu kaufen !
Gesagt getan ging es nach Feierabend in Winterthur in den Jelmoli wo ich dann eine DNT CB Heimstation mit AM/FM 22 Kanal 0.5 Watt für Fr. 600.- mit einer Antenne kaufte. Auch ein kleines Handbuch mit den wichtigsten Regeln kaufte ich mir. Den Typ des DNT-Funkgerätes weiss ich nicht mehr, auf alle Fälle hatte es 22 Kanäle AM/FM und konnte direkt an die 220 Volt Steckdose angeschlossen werden. Vom Design sah es ähnlich wie dieses aus :
Voller stolz installierte ich dieses neue Teil zu Hause, und quaselte munter darauf los. Schnell lernte ich Thedy (damals Sharp 79, heute Kassiopeya 79) kennen, der mir auch sagte das wenn er fragt ich solle mich vorstellen, ich nicht gerade die ganze Adresse durchgeben soll ! Naja nach der guten alten Sitte erst mal probieren dann die Anleitung lesen…
Doch schnell klappte es nicht mehr !? Den, soviel ich noch weiss, ging der FM-Teil der ‘Kiste’ kaputt. Also das Teil wieder zurück in den Laden bringen, und darauf warten bis es wieder retour kam… Doch auch nach der Reparatur ging dieser Teil schnell wieder kaputt, also musste ich eben mit AM funken, den ich hatte keine Lust dieses teure Funkgeräte jede Woche wieder für zwei Wochen zur Reparatur zu geben. Also musste über kurz oder lang ein neues Funkgerät her, und so musste ich lernen, gab es um die hälfte billigere Geräte, als das von DNT.
Schliesslich kaufte ich mir eine ISAM MB 22 mit 22 AM/FM Kanälen 0.5 Watt mit zusätzlichem 12 Volt Netzteil.
Und diese ‘Kiste’ hielt dann auch Jahre !
Und so wuchs mein Kollegenkreis in Embrach wöchentlich an, man hielt Visi ab (traff sich), hatte selbstverständlich einen ‘Dorfkanal’, und lernte nun auch einen Funk-Laden (und dessen Betreiber) in Winterthur kennen.
Dieses Geschäft gibt es bereits seit Jahren nicht mehr !
Aber für uns war das dann die Anlaufstelle für neue, wie aber auch ‘kranke’ Funkgeräte !
Schliesslich wurde das Funkgerät so wichtig das dies gleich im Schlafzimmer, erreichbar vom Bett, seinen Platz fand ! Nicht zu verstehen ?
Ich möchte nicht wissen wieviel Leute ihr Smartphone heute, über Nacht, auf dem Nachttisch liegen haben !
Wir quatschten uns so Abends in den Schlaf und am Wochenende musste man nicht zu früh aus der Heia steigen um zu wissen was am Tag abgeht ! In ‘unserem Dorf’ Embrach waren damals um die 10 Kollegen über CB-Funk bei sich zu Hause erreichbar.
Natürlich lernte man in dieser Zeit auch den Begriff ‘obergünstig’ kennen.
Was nichts anderes hiess als das man die ganze Funkanlage einpackte, und Anfangs per Velo und Mofa mit angehängtem Veloanhänger auf einen Hügel verfrachtete. Dort mit Autobatterie und anständigem ‘Spargel’ (Antenne) seine Anlage aufbaute, und so auch weiter entfernte Funker kennenlernte.
Wie in diesem Beitrag (leider nur für Mitglieder) in einem Video zu sehen.
Oder in diesem Beitrag (nur für Mitglieder) bei einem Wochenendausflug nach Interlaken.
Auch wurde man bei weiten Verbindungen auf QSL-Karten angesprochen, mit denen man gegenseitig die abgehaltene Verbindung bestätigt. So mussten also auch eigene QSL-Karten entworfen, und in einer Druckerei hergestellt werden (Danke an Kiboko 79 und seinen Vater). Meine, und eine kleine Auswahl weiterer QSL-Karten von Kollegen findet man in diesem Fotoalbum.
Um 1992 kam dann der Schopf, wo selbstverständlich eine angemessene CB-Funkstation stand.
Hier kam dann auch das Packet-Radio via CB auf !
Wo wir natürlich auch mitmischten und anno dazumal einen Gateway von PacketRadio zu E-Mail auf dem Internet angeboten haben. Daher auch die Domain packet.ch die noch heute zu einer von Thedy’s Domain gehört, heute natürlich nicht mehr für das Packet-Radio, aber für Kollegen die einen E-Mailaccount darauf haben.
In dieser Zeit wurde im Sommer regelmässig das Berggasthaus Heimritz im Gasterntal (Berner-Oberland) meiner Schwester unsicher gemacht ! Wobei uns der CB-Funk, als die Zürcherunterländer-Bande da hoch kam, gute Dienste leistete !
Bilder von der 1. August Feier 1996 oder 1. August Feier 1997 sind für Mitglieder der Gruppe ‘Schopfis’ bei den jeweilgen Links zu finden.
Da wir im 1998 bescheid hatten das wir den Schopf nicht mehr lange haben könnten, da dieser abgebrochen werden sollte, nahmen wir den 1. August 1998 (Schweizer Nationalfeiertag) zum Anlass auch gleich das Ende des ersten ‘Schopfes’ zu feiern. Ich für meine Seite wollte mich von den ‘Schopfis’ zurückziehen, um mal wieder eigene Wege zu gehen, um zu sehen was das Leben für mich noch so bereit hält…
… im August 2013 erzählte mir mein Bruder Turi (Usumbara 79) das seit dem 1. Januar 2013 keine CB-Funkkonzession entrichtet werden muss, und er deswegen wieder eine Funkstation im neuesten Schopf in Betrieb genommen hätte. Darauf hin machte ich mich auch in den Keller und fing wieder an mit dem neuen, alten Hobby ! Doch schnell bemerkte ich das die alten Geräte die ich noch fand, Standschäden hatten, und mit ihren 0,5 Watt Sendeleistung nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprachen. Von Thedy erhielt ich eine Albrecht AE 5800 und ein nicht gerade unterdimensioniertes Netzteil, das 12 Ampere liefern könnte.
Natürlich musste auch eine anständige Antenne für die Funkanlage her. Hier tratt mir Thedy eines seiner beiden Koaxialkabel, welche wir vor Jahren vom Haus in den Garten verlegt hatten ab, sodass ich am vorhandenen Masten eine CB-Antenne Albrecht GPA-27 montieren konnte.
Obwohl dieses CB-Funkgerät neuer als die Sachen aus dem Keller war, nutzte es die erlaubten Möglichkeiten nicht ganz aus. Dieses Gerät hatte 40 AM/FM/SBB Kanäle mit 4 Watt Sendeleistung, aber bereits waren 12 Watt SBB erlaubt, zudem wurde der Spannungsstabilisierer im Gerät nach 10 Minuten mit längeren Sprechdurchgängen so heiss, das es nicht mehr richtig funktionierte. So ging ich los und kaufte mir eine Albrech AE 6891. Leider stellte wir schnell fest das es von mir zu Hause zu Turi in den Schopf mit CB-Funk nicht direkt klappen wollte. Im Hinterkopf hatte ich noch ‘FRN‘ gespeichert, worüber ich mich nun zu informieren begann. Da ich die Idee hatte das Albrecht AE 6891 wegen seines abnehmbaren Display’s später auf den Traktor zu montieren, kaufte ich mir ein neues Funkgerät, das in erster Linie CTCSS und DCS haben sollte, uns so viel die Wahl auf die Stabo xm4006e. Und da kam ich an die nächste Hürde was für ein Interface zwischen diesem Funkgerät und dem PC ich bräuchte ? Als erstes versuchte ich es mit dem SignaLink. Doch leider hatte ich da zusammen mit Windows (XP und Windows 7) schwierigkeiten dieses über längere Zeit am laufen zu halten. Sodass ich schliesslich in Deutschland diese WEB-Seite mit einem genialen Interface fand. Auf welchen FRN-Server stelle ich den nun meinen Gateway ? Leider erhielt ich vom ‘offiziellen’ schweizer FRN-Server trotz meiner Anmeldung über deren WEB-Seite nie eine Antwort. Und neben dem gab es damals nur noch einen weiteren Server in der Schweiz. So entschied ich mich einen eigenen Server zu erstellen, da ich annahm das mit der Zeit einige Kollegen einiges an ‘Traffic’ verursachen würden.
So entstanden weitere FRN CB-Gateway’s im Schopf Freienstein, bei meiner Schwester in Blausee-Mitholz und bei Marco in Flaach. Im 2014 tauchte dann der erste ‘fremde’ PMR Gateway in Teuffenthal von Marcel auf. Ende 2014 erhielt ich von einem Kollegen wegen nichtgebrauchs einen PMR-Gateway, mit diesem konnte ich meine Erfahrungen mit PMR Gateway’s sammeln. Als dann am 30. Dezember 2014 nachmittags 6 weitere PMR-Gateway’s aus der Ostschweiz auf unserem FRN Server ‘landeten’, beschäftigte ich mich noch intensiver mit PMR als Gateway. Schliesslich änderte ich meine Meinung das diese PMR-Geräte nur als ‘Kinderspielzeug’ taugen, sondern das sie sich wegen des Preises, der Handlichkeit, und der meist eingebauten Selektiersysteme (CTCSS/DCS) auch hervorragend für ein FRN-Netz eigenen.
So kam es schliesslich das die meisten CB-Gateway’s auf PMR umgerüstet wurden !
So blieben nur noch zwei CB-Gateway’s übrig, einer in Mitholz bei meiner Schwester (wo aber auch ein weiterer PMR-Gateway bei einem Kollegen installiert wurde), und einer bei mir zu Hause in Baldingen (wo aber auch ein PMR-Gateway zur Verfügung steht).
Auch das Jahr 2015 brachte bis heute (20.12.2015) wieder viele neue Gateway’s auf unseren Server !
Sodass bis an die 30 Gateway’s für Funker zur Verfügung stehen !
Im Januar 2016 beschäftigte ich mich intensiv mit der ‘Entwicklung’ eines mobilen PMR-Gateway’s. So fand ich das Projekt FRN4Pi von Rigo, mit dessen Image man einen Raspberry Pi als stromsparenden, kleinen Gatewayrechner verwenden kann (DANKE Rigo !).
Genau in dieser Zeit erhielt ich eine Anfrage eines weiteren Interessent, sodass dann gleich zwei Mobile Gateway’s entstanden.
Bereits seit ich im Jahre 2013 das Hobby CB-Funk wieder aktiviert hatte, entstand der Traum für mein Oldtimer-Traktor irgendwann einen kleinen Bauwagen zu kaufen und diesen als Funkshack einzurichten.
Mitte Juli 2016 rief mir Edi (Nova 79) über FRN rein, und erzählte mir von einem Anhänger der sich für meinen Traum eigenen könnte. Lange musste ich nicht überlegen als er mir dieses Bild zusandte :
Am 16. Juli brachte mir Edi den Anhänger, wir montierten den 8 Meter Mast daran und rauf ging es auf die Spornegg (Hier der Beitrag). In den nächsten Wochen verwendete ich einiges meiner Zeit um den Anhänger zu einem Funkshack um zu bauen. Und so sieht mein Gespann von aussen im Einsatz aus :
Dies der Platz wo darin dem Hobby gefröhnt werden kann :
Auch wenn es kalt werden sollte muss ich nun nicht mehr auf mein Hobby verzichten, dank der Gas-Wohnwagenheizung. Auch können Getränke, Wurst und Steak mit der eingebauten Absorber Kühlbox, mit Gas, 12 oder 240 Volt betreiben werden kann, ideal gekühlt werden. Auch ein Gasrechaud fand Platz darin, falls wegen dem Funken mal kaum Zeit bleibt, um ein Feuer an einer Grillstelle zu entfachen 😉
Darum hier noch ein Bild vom Innenraum bei dem noch mehr zu sehen ist :
Noch bleibt am Mobilen-Funkshack einiges zu tun, aber ich weiss das kommt gut und wird zu einem weiteren Highlight in meinem Leben.
Danke an alle die mir da in irgend einer Weise geholfen haben !
Auch im Zeitalter vom Smartphone finde ich das Funken nach wie vor ein geniales Hobby.
Dies spüre ich auch am Interesse anderer Leute, das ich da längst nicht der einzige bin !
Darum möchte ich auch allen Danken die z.B. mit dem zur Verfügung stellen Ihres eigenen Gateway’s, dieses schöne Hobby weiter am Leben halten !
Weitere Artikel über CB-Funk unter der Beitragskategorie CB-Funk.
Weitere Artikel über PMR-Funk unter der Beitragskategorie PMR-Funk.
Weitere Artikel über Free Radio Network unter der Beitragskategorie FRN.
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